Altstadt Nizza – ein Spaziergang durch die Perle am Mittelmeer

Ob Winter oder Sommer, die Altstadt ist ein Muss bei einem Besuch in Nizza. Die vielen kleinen Gassen in den typischen Farben des Südens laden zum Schlendern ein. Zudem lässt es sich wunderbar mit der Stadtrundfahrt durch Nizza verbinden, welche ihren Start- und Endpunkt gleich um die Ecke hat. Unsere Autorin Bea nimmt die Leser zu einem Spaziergang mit.

Aus Richtung des Startpunktes der Stadtrundfahrt (Jardin Albert I) kommend ist die Oper nicht weit. Das jetzige Gebäude wurde nach einer Gasexplosion im Jahre 1883 errichtet. Auch wenn ich persönlich finde, dass die Oper durch die enge Bebauung viel von ihrem Charme einbüßt, ist sie eine Besichtigung wert. Solltet ihr die Möglichkeit haben, plant einen Besuch mit ein, der Spielplan ist immer sehr abwechslungsreich und das Innere der Oper ist einfach prächtig. Als kleine Zusatzinformation: Zu der Oper gehört eines der größten Kreativ-Zentren Europas, welches rund 2000m² umfasst, Kostüme sowie Bühnenbilder werden dort produziert (gelegen ist dies allerdings etwas außerhalb der Stadt).

Gegenüber der Oper findet ihr noch eine Perle aus der „Belle Époque“. La Maison Auer – der Chocolatier und Confiseur stellt seit 1825 viele Leckereien im Familienunternehmen her. Eine Perle, da die Einrichtung noch dem Original entspricht, ein Sprung in eine andere Zeit beim Betreten des Ladens.

Der Straße folgend kommt man dann direkt auf den bekannten Cours Saleya. Berühmt für seinen Blumenmarkt, der jeden Morgen bis ca. 13 Uhr stattfindet, lassen sich dort aber auch viele andere tolle Dinge entdecken – montags ist allerdings Antiquitätenmarkt. Je wärmer die Tage werden, desto mehr Trubel ist hier anzutreffen. Nach dem Markt beherrschen vor allem die Cafés und Restaurants den Platz, zum Abend fängt das Bar Leben an. Es gibt viele und gute Pubs hier, überwiegend bekommt man zudem Live Musik geboten, da lässt sich für jeden Geschmack etwas finden. Die Preisspanne der Speisen und Getränke bewegt sich hier im mittleren bis oberen Bereich.

Ein weiterer, etwas weniger spektakulärer Platz, ist der Place du Palais de Justice, benannt nach dem dort liegenden Justizgebäude. Ab und an ist ein ein Floh-, Kunst- oder Büchermarkt anzutreffen oder aber Straßenkünstler ziehen ihre Runden. Erwähnen tue ich diesen Platz allerdings, da es hier im Cayenne K‘fe bis 14 Uhr Café für 1€ gibt (Achtung: „un café“ ist in Frankreich immer „nur“ ein Espresso!).

Nicht weit ist eine der Hauptstraßen, mir bekannt als Rue de la Préfecture, der offizielle Name laut GoogleMaps lautet Carriera Dou Gouvernou. Zwischeninformation: in der Altstadt haben alle Straßen zwei Namen auf den Schildern stehen, einmal auf französisch und einmal auf der regionalen Sprache niçoise. Falls ihr Lust auf richtig Party machen habt, im Wayne’s wird auf den Tischen getanzt! Zu den weiteren Pubs und Bars in dieser Straße kann ich euch leider nicht so viel sagen, die habe ich noch nicht näher unter Betracht gezogen. Bei Bedarf teste ich die aber gerne für euch oder ihr macht einfach selber eine Tour .

Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, in der Altstadt von Nizza führen viele kleine oder größere Gassen zum Place Rossetti. Im Herzen der Vieux-Nice (Altstadt) ist hier eine der größten Kirchen, die Cathédrale Sainte-Réparate zu bestaunen. Mit ihrer bunten Kuppel ist sie von oben immer eindeutig zu erkennen, aber auch im Inneren handelt sich um eine sehenswerte, prächtige Kirche. Zudem sind auf und um den Platz drei Eisläden zu finden. Der größte mit einer Auswahl von über 100 Sorten ist Fenocchio, aber auch die etwas abseitsgelegene Gelateria Azzurro hat ausgefallene Sorten im Angebot, ist ein klein bisschen günstiger und ab zwei Kugeln bekommt man eine hausgemachte Waffel (mmhhh..). Bei dem dritten habe ich noch kein Eis gegessen, aber dort gibt es Crêpes.

Des Weiteren findet ihr mehrere Restaurants an diesem Ort, wie eigentlich in der ganzen Altstadt. Mein Lieblingsrestaurant zurzeit ist das kleine „Le p’tit resto“, welches sich ganz in der Nähe vom Place Rossetti in einer kleinen Seitenstraße befindet. Hier gibt es Spezialitäten aus Nizza und der Region sowie weitere Köstlichkeiten aus dem Süden, alles super Qualität und wenn man möchte, kann man bei der Zubereitung zusehen. Aber am Ende ist es wie fast immer, Geschmackssache. Es gibt noch sehr viele weitere gute Restaurants, welche ich noch lange nicht alle ausprobiert habe. Sollte es euch dennoch zum p’tit resto verschlagen, erwähnt gerne, dass ihr den Tipp von mir habt, dann bekomme ich einen Limoncello spendiert.

Wollt ihr nicht im Restaurant essen, sondern lieber eine Pizza am Strand genießen (oder sonst wo), dann ist eure Adresse Pizza Pilli in der Rue Benoît Bunico, nicht weit vom Place Rossetti entfernt. Die Pizzen sind lecker, reichen für zwei und kosten alle nur 7€ (stand März 2017). Allerdings nur zum Mitnehmen, da nur zwei Sitzgelegenheiten vorhanden sind.

Für einen typischen Snack empfehle ich euch zu Lou Pilha Leva zu gehen, gelegen am Eingang der Altstadt zwischen der Tramstation Cathédrale Vielle Ville und dem Place Rossetti. Hier gibt es jede Menge verschiedener Spezialitäten aus Nizza, wie der Socca oder dem Pain Beignat.

Zurück zum Platz Rossetti, folgt man der Rue Rossetti aufwärts, kann man von hier aus auf den sogenannten Schlossberg kommen, welchen man von der Promenade aus auch sieht.

Wie schon gesagt, der Platz Rossetti das Herzstück der Altstadt, in den vielen Gassen die dorthin führen gibt es genauso viel zu enddecken und ein ausgiebiger Bummel lohnt sich immer. Neben den typischen Souvenirshops gibt es auch eine Reihe an kleinen Galerien und anderen niedlichen Lädchen zu sehen. In der Rue Droite ist zudem das Palais Lascaris zu erkunden, ein aristokratischer „Barockjuwel “ mit eine bemerkenswerte Sammlung von antiken Musikinstrumenten. Ich musste zu Beginn etwas suchen, da das Gebäude mit den umliegenden Häusern verbunden ist, aber es lohnt sich und bei näherer Betrachtung ist das Gebäude auch gar nicht so unscheinbar.

Zum Abschluss noch ein weiterer Ausgehtipp, im Shapko (Ecke Rue Benoît Bunico / Rue Rossetti) kann man gut zu live Musik tanzen, das Publikum ist ziemlich gemischt und eher mittleren bis gehobenen Alters.

So gut wie alle Bars schließen um 2 Uhr, wer dann noch weiter ziehen möchte kommt am Pompeï (auch PittBull genannt) eigentlich nicht vorbei. Auch hier wird live Musik gespielt, vorwiegend in die rockige Richtung, aber auch Reggea ist möglich. Wer bis in die frühen Morgenstunden durchhält kann dann seinen Kaffee auf dem Blumenmarkt des Cours Saleya trinken.

Nach einem Ausflug durch die Altstadt kann man dank der Hop On Hop Off Tour durch Nizza wieder in die Doppelstockbusse einsteigen und die Tour durch die schöne Stadt am Mittelmeer fortsetzen.