Der Zoo Leipzig gilt als das tierische Sightseeingziel Nummer 1 in der sächsischen Stadt. Praktisch gelegen mitten in der Innenstadt und mit einer Haltestelle der Stadtrundfahrt Leipzig direkt vor der Haustür, lässt er sich perfekt in einen Leipzig-Trip einbinden. Unser Redakteur Stephan hat der urbanen Tierwelt einen Besuch abgestattet.
Weltbekannt und mit über 100 Jahren einer der ältesten Zoos der Welt – der Zoo Leipzig zeigt schon am Einlass seine Klasse. Der Eingang führt durch das berühmte Löwentor, ein Bauwerk aus der Gründerzeit, wie viele Gebäude rund um den Zoo. Hier erhält man zum Start den Zooplan, der sich auf Grund der Größe des Zoos als enorm wichtig herausstellt. Eine Übersicht über Gebäude, Erlebniswelten und Tierarten, garniert mit einem geführten Rundweg, um auch nichts zu verpassen. Unbedingt mitnehmen oder die passende Zoo-App auf dem Smartphone verwenden.
Auf dem Plan sofort erkenntlich – der Zoo ist sortiert – nach Erlebniswelten: Gründergarten, Gondwanaland, Asien, Pongoland, Afrika und der neue Südamerika-Komplex sind die Teile des Zoos, die Tier nicht nur zeigen wollen, sondern Flora und Fauna auch nach Herkunft und Art einordnen. Und man kann vorweg sagen: Das gelingt dem Zoo fantastisch.
Los geht‘s im Gründergarten – schon hier bemerkt man, dass man für den Zoobesuch Zeit mitbringen sollte. Die Affeninseln am Eingang, die Pinguinküste und das Koalahaus laden zum Zuschauen ein. Weiter zum Aquarium & Terrarium! Hier warten Tintenfische, Kaimane und Schlangen – die Ringhalskobra versucht einen zu hypnotisieren! Im oberen Bereich befindet sich das Indopazifische Ringaquarium, rundherum schwimmen verschiedenste Fischarten des Pazifiks. Highlights im 360°-Becken sind die Hai – Staunend verfolgen Kinder die Schwarzspitzen-Riffhaie hinter dem Glas.
Der Rundweg führt mich weiter und mein Auge fällt auf Heimatliches. Ein Kräutergarten mitten im Zoo. Tolle Idee auch alltägliche Pflanzen und Tiere vorzustellen. Auch ein Bienenschwarm mit Erklärungen zur Imkerei ist hier vorhanden.
Nun aber führt der Weg mitten durch einen Vulkan! Der Eingang zum tropischen Godwanaland führt durch einen Bergstollen – dunkel ist es hier, und so leben auch eher Tier der Nacht. Lebende Fossilien können bestaunt werden, der australische Lungenfisch oder Pfeilschwanzkrebse leben hier ebenso, wie der Tüpfelbeutemarder, der nachtaktiv ist.
Plötzlich wird es hell und man steht mitten in den Tropen. 16500 Quadratmeter groß ist die riesige Halle mit der prägnanten Dachkuppel. Bei 24-26 Grad und hoher Luftfeuchte leben hier 140 exotische Tierarten und 17.000 tropische Pflanzen. Dschungelpfade und Baumwipfelpfad mit Hängebrücken durchqueren den Regenwald ebenso, wie der Urwaldfluss Gamanil, der mit einer Bootsfahrt durchquert werden kann.
Einige Tiere leben hier frei in der Halle, wie zum Beispiel die Totenkopfäffchen auf ihrer eigenen Insel.
Der Erlebnisbereich ist dank des transparenten Dachs lichtdurchflutet, überall grünt es und in einigen Ecken gibt es kleinere Grotten, in denen zum Beispiel Ozelots und Riesenotter ihre Heimat haben. Flughunde hängen faul über unseren Köpfen an den Palmen, die schon ein allein ein Highlight sind. Im Afrikabereich sehen wir eine Tier-WG aus Zwergflusspferde und Dianameerkatzen. Auch die Wasserfälle bestaunen wir, auch sie verleihen dem Gondwanaland jede Menge Charme.
Wieder an der frischen Luft wartet schon das nächste Gebiet: Asien. Wir beginnen im Himalaya. Stilecht türmen sich Steinwände zur Hochgebirgslandschaft und tibetanische Gebetsflaggen wehen im Wind. Müde Schneeleoparden putzen sich auf den Steinterrasse oder schlafen weit über unseren Köpfen. Auch Gänsegeier und Waldrappen gehören zum neuen Felsgebiet. Sie leben in einer historischen Vogelvoliere aus dem Jahr 1928.
Der Weg führt vorbei an einer Buddhastatue bis zum Elefantentempel „Ganesha Mandir“. Hier treffe ich im Außenbereich auf die asiatischen Dickhäuter. Tipp: Jeden Tag um 10:15 und im Sommer um 15:00 Uhr findet das Elefantenbaden statt – mit großer Freude gehen die Elefanten in die Wasseranlage, die dank Unterwasserscheibe ganz genau beobachtet werden kann.
Die Raubkatzen sind auch ein großer Bereich des asiatischen Zoo-Teils. Tiger und Leoparden streifen durch ihre Gehege oder liegen faul rum, denn es ist bereits Mittagszeit. Auch die Wildpferde-Anlage, Lippenbären-Schlucht und die Pelikanteiche sollte man nicht verpassen!
Ein sehr beliebter Teil des Zoos ist das nun folgende Pongoland. Es ist die Menschenaffenanlage, die in dieser Form einzigartig ist. Hier leben sowohl Orang-Utans, als auch Schimpansen, Bonobos und Gorillas. Alle in großen Anlagen, die den Tieren auch entsprechende Rückzugsmöglichkeiten bieten. Unsere nächsten Verwandten haben jede Menge Klettermöglichkeiten und Holzstege, die wenig Langeweile aufkommen lassen sollen. Wie so viele Besucher fesselt mich der Nachwuchs, bei den Orang-Utans sind viele Affenkinder draußen unterwegs und spielen was das Zeug hält. Besonders im Pongoland: Hier ist ein Forschungszentrum integriert. Wissenschaftler studieren das Verhalten der Primaten im Auftrag des Max-Planck-Instituts.
Für mich ist nun Mittagszeit. Vielfältige Gastronomie lädt im Leipziger Zoo zu Tisch. Passende Restaurants und Imbiss-Angebot gibt es in den Erlebnisbereichen des Zoos. Ob afrikanische Spezialitäten in der Kiwara-Lodge in der Savanna, Snacks im Urwalddorf oder das südamerikanisches Frühstück in der Hacienda Las Casas, hier ist für jeden Geschmack etwas geboten.
Frisch gestärkt führt mich der vom Zoo vorgeschlagene Rundgang nun zur Savanne. In riesigen 25.000 Quadratmetern leben hier verschiedene afrikanische Tierarten zusammen. Die Rothschildgiraffen überragen alle, die Zebras galoppieren durch das Gelände, während sie von Sträußen beäugt werden. Auch Gazellen und Zwergflamingos sind Teil der Anlage. Im Hintergrund erinnert das City-Hochhaus daran, dass man sich hier mitten in der Stadt befindet.
Die Löwensavanne zeigt die stolzen Tierkönige Afrikas auf einer großen Grünanlage, während die Erdmännchen die heimlichen Stars des Afrikabereichs sind. Hier wuselt es überall und eine ganze Schulklasse bekommt gar nicht genug vom Beobachten der kleinen Raubtiere. In den weiteren Bereichen der Savanne gibt es auch eine weitere Tier-WG. Husarenaffen, Spitzmaulnashorn und Geparden leben hier zusammen auf einer gemeinsamen Anlage.
Auf meinem weiteren Weg treffe ich ein Fernseh-Team. Hier werden neue Folgen für die beliebte Tiersendung „Elefant, Tiger & Co.“ gedreht. Das Vorbild aller Zoo-Doku-Soaps wird seit 15 Jahren im Leipziger Zoo gedreht und zeigt im MDR den Alltag der Tiere und der Zoopfleger.
Kurz darauf erblicke ich auch einen der Stars der Fernsehserie: Lama Horst! Ein Medien- und PR-Profi, der vom Zoo viele Jahre als Botschafter eingesetzt wurde, dieses Jahr aber in Rente gehen darf. Sein Nachfolger Lama „Sancho“ steht mit ihm im Gehege und darf sich sicherlich einige Tricks abschauen.
Hier beginnt auch die neueste Attraktion der Zooanlage: Südamerika. Das Gelände wurde erst vor kurzer Zeit mit einer Festwoche eingeweiht. Direkt hinter dem südamerikanischen Restaurant, der Hacienda Las Casas, startet die südamerikanische Welt bestehend aus Patagonien, Pampa und Pantanal und der Flamingolagune. Große Ameisenbären, Mähnenwölfe und Darwin-Nandus durchstreifen die Landschaften. Die Flamingolagune beherbergt 140 Flamingos und diverse andere Entenarten und Vögel und der Spielplatz „El Dorado“ ist ein pures Abenteuer für die Kleinsten.
In wenigen Jahren soll die Anlage durch das „Feuerland“ noch komplettiert werden, es geht weiter voran in Leipzig!
Am Ende der Anlage befindet sich auch der Zoo-Ausgang mit großzügigem Souvenirshop, in dem sich von vielen Tierarten auch ein Plüschpendant kaufen lässt.
Das Fazit lautet: Unbedingt besuchenswert. Der Leipziger Zoo ist nicht nur äußerst kreativ gestaltet, sondern lockt mit großzügigen Anlagen, viel Zusatzinformationen zur Tierwelt und jede Menge Spielmöglichkeiten für den Nachwuchs. Definitiv ein Highlight in Leipzig.
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04105 Leipzig
Sommer: täglich 09:00 – 19:00 Uhr
Winter: 09:00 – 17:00 Uhr