Das Raskolnikoff, benannt nach einer Romanfigur aus Dostojewskis „Schuld und Sühne“, befindet sich im Gründerzeitviertel „Äußere Neustadt“ in Dresden. Dass dieses Gebäude eine bewegte Geschichte hinter sich hat, kann man schon an der Fassade von außen erkennen. Hier wurde liebevoll das ursprüngliche Äußere erhalten und nichts totsaniert. Schon 1836 wurde das kleine Häuschen auf der Böhmischen Straße erbaut, 1980 von Künstlern der Hochschule für Bildende Künste besetzt und so auch erstmals zu provisorischen Kneipenzwecken benutzt. Anfang der 90er sollte es durch einen Neubau ersetzt werden. Dies verhinderte ein süddeutscher Kunstliebhaber, der das Gebäude kaufte, schließlich sanierte und das Restaurant bis 2014 selbst betrieb, bis es schließlich vom heutigen Wirt Ralf Hiener übernommen wurde.
Das Haus beinhaltet nicht nur das sehr beliebte Restaurant, sondern auch nach wie vor eine Galerie im ersten Stock und neuerdings auch eine Pension im oberen Bereich. Hinter dem Haus öffnet sich einer der attraktivsten Hinterhof-Biergärten der Neustadt, in dem wir an einem Abend vor einigen Wochen auch Platz nahmen. Schon das Innere des Restaurants strahlt dank des hellen Holzes jede Menge Gemütlichkeit aus. Rustikal, aber nicht altbacken. Unsere Freude war noch größer als wir den wunderschön gestalteten grünen Hinterhof betraten. Überall sind Kunstgegenstände plaziert, überall sprießt Natur, es ist ein kleines Paradies mitten in der Stadt.
So bunt wie der Garten, so ist auch die Speisekarte. Regelmäßig wechselnd bietet sie für jeden Geschmack etwas. Besonders schön ist, dass hier viel Wert auf Regionalität gelegt wird, viele Lebensmittel werden in der Karte mit ihrem Bezugsort aufgeführt. Trotzdem ist die Karte international. Borschtsch gehören genau so zu den Klassikern des Raskolnikoff wie Spätzle. Der Fleischliebhaber wird hier genau so fündig wie der Salatfreund oder der Veganer.
Wir entscheiden uns für Pils vom Haus, Wein aus Pillnitz, Lammhaxe auf Linsen und einen Salat. Und es ist köstlich. Das Fleisch zart, der Salat knackig. Man spürt die Frische und die Liebe zu den Zutaten. Der Service ist sehr angenehm, man fühlt sich umsorgt, aber überhaupt nicht bedrängt.
Man merkt schnell, warum der Biergarten am Sonntagabend so gut besucht ist, vermutlich ist das auch ein Dauerzustand. Es würde uns jedenfalls wundern, wenn es anders wäre.
Dank wechselnder Tagesangebote lohnt es sich durchaus, das Restaurant öfter zu besuchen. Wir waren nicht zum letzten Mal hier.
Mehr Infos zum Restaurant und Speisekarte: http://www.raskolnikoff.de/restaurant.html
Mit der Stadtrundfahrt Dresden erreicht man das Restaurant am besten, indem man am Haltepunkt „Pfunds Molkerei“ aussteigt. Von dort aus läuft man einige Meter die Bautzner Straße entlang bis man rechts in die Pulsnitzer Straße auf den Martin-Luther-Platz einbiegt. An der nächsten Kreuzung geht es links an der Kirche vorbei und nun findet man das Raskolnikoff dann nach wenigen Metern auf der linken Seite.
Sa., So. und Feiertage 9.00 – 2.00 Uhr
Sonntagsbrunch