Das Rautenstrauch-Joest-Museum – 1x um die ganze Welt!

Das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln beherbergt unter anderem die sehr besuchenswerte Dauerausstellung „Der Mensch in seinen Welten.“ Unsere Köln-Blogger Julia und Patrick haben das Museum besucht.

Hinter diesem, zugegeben recht holprigen Museumsnamen, verbirgt sich das einzige Völkerkundemuseum in ganz Nordrhein-Westfahlen. Und für mich ist es nicht nur das, sondern sogar mit das schönste und abwechslungsreichte Museum der ganzen Stadt. Gegründet wurde die Sammlung vor über 140 Jahren von dem Völkerkundler Wilhelm Joest, dessen Schwester Adele Rautenstrauch es nach seinem Tod auf einer Forschungsreise der Stadt Köln schenkte. Daher dieser recht hölzerne Name.
Ungewöhnlich auch der Inhalt des Museums. Joest war ein richtiger Weltenbummler, den es damals durch Afrika, Nord- und Südamerika, Asien, den Pazifik und noch viel weiter trieb. Und von überall hat er uns faszinierende „Souveniers“ mitgebracht die im 2010 Neueröffneten Museum bewundert werden können.

 

Was gibt es zu sehen?
Am meisten Eindruck macht sicherlich der über sieben Meter hohe, aufwendig verzierte Reisspeicher aus Indonesien der einem im Foyer des Gebäudes erwartet. Danach erwartet den Besucher eine Reise durch das vergangene und noch aktuelle, Amerika, Afrika, Asien und den Pazifik. Hier sind die einzelnen Räume, beziehungsweise Stockwerke dann wieder nach Themen wie Lebensräume, Religion, Kunst oder Tod und Jenseits und noch in weitere Kategorien unterteilt. Die Exponate sind modern und aufregend, abwechslungsreich ausgestellt. Man taucht wirklich völlig in das jeweilige Thema ein und nach einem Besuch klingeln einem die Ohren, denn man ist tatsächlich einmal um die Welt und gleichzeitig durch die Zeit gereist. Bei anderen Museen gibt es immer die Chance dass einem das Ausstellungsthema nicht gefällt. Hier ist das quasi unmöglich. Denn hier wird garantiert jeder eine Ecke finden die ihn faszinieren wird.

 

Das Besondere am Museum
Was ich am Rautenstrauch-Joest-Museum besonders liebe ist, dass man immer mittendrin im Geschehen, bzw. im Leben der jeweiligen Ethnie oder Geschichte befindet. Ich fühle mich nicht wie in einem normalen Museum in dem einfach alles nur aufgereiht in Glasvitrinen liegt und ich von Texttafeln belehrt werde. In manchen Räumen sind die Wände so passend mit einer ausfüllenden Fototapete verkleidet das ich wirklich glaube ich sei z.B. in Joests Haus in Tunis. Oder das Tipi der Nordamerikanischen Indianer fügt sich 1:1 Lebensgroßes Diorama mit Prärieszenen im Hintergrund ein. Auch in Indisches Theater ist nachgebaut und in anderen Räumen hört man permanent Gebete im Hintergrund über Lautsprecher. In einer der Haupträume stapeln sich die Exponate 20 Meter bis unter die Decke. In anderen ist es so duster das ich nur die beleuchteten Kriegeruniformen erkenne, was eine wundervoll schaurige Stimmung verbreitet. Echt klasse!

 

Wo finde ich das Museum?
Das Museum befindet sich seit dem Oktober 2010 in der Cäcilienstraße 29-33 unweit des Neumarktes recht zentral in der Innenstadt. Auf einigen Webseiten findet man noch den Ubierring als Adresse, das ist aber falsch, bzw. die frühere Adresse! Der Eintritt kostet 6.-€ und das Museum hat täglich, außer Montag ab 10 Uhr geöffnet.
Tipp: Wenn Sie das Museum richtig genießen wollen, dann besuchen sie es Dienstag oder Mittwoch noch vor dem Mittag. Das ist es wenig besucht und die wirklich einmalige Stimmung kommt richtig zur Geltung.

Wer das Museum während einer Hop-On-Off-Stadtrundfahrt durch Köln besuchen möchte, steigt unkompliziert an der Haltestelle Gürzenich aus und nach dem Besuch auch wieder ein.

Cäcilienstraße 29-33
50667 Köln
Bei Google Maps
Öffnungszeiten:
Dienstag – Donnerstag: 10:00 bis 18:00 Uhr