Im Münchner Westen im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg liegt eines der Lieblingsausflugsziele der Bloggerin Ilka. Neben dem Englischen Garten ist das Nymphenburger Schloss mit seinem angrenzenden Schlosspark eine der grünen Oasen Münchens.
Der Weg zum Schloss entlang der Auffahrtsallee am Nymphenburger Kanal ist für mich einer der schönsten Spazierwege inmitten der Stadt. Ich vergesse hier immer ganz schnell, dass ich in der Großstadt bin. Beim Spazieren entlang des Kanals erblickt man schon von Weitem den 500 Meter breiten prächtigen barocken Schlossbau, der im 17. und 18. Jahrhundert als Sommerresidenz der Wittelsbacher entstanden ist.
Der Kanal führt zum Schlossrondell mit einem kleinen See, in dem zahlreiche Enten und Schwäne beheimatet sind.
Das Schloss und seine Umgebung üben zu jeder Jahreszeit ihren ganz besonderen Reiz aus: Im Frühling und Sommer ist die Luft erfüllt vom Duft der bunten Blumen, die überall gepflanzt sind. Im Winter, wenn es knackig kalt, der Kanal zugefroren und alles mit einer weißen Schneedecke bedeckt ist, herrscht eine ganz besonders mystische Atmosphäre. Und an einem wunderbaren sonnigen Herbsttag wie heute mit einem strahlend blauen Himmel ist alles in ein goldenes Licht getaucht.
Am See vor dem Schloss bleibe ich kurz stehen und halte inne. Die majestätisch dahin gleitenden Schwäne passen perfekt vor die imposante Kulisse des Schlosses. Um mich herum stehen Kinder, denen es offenbar genauso viel Freude bereitet wie mir, die Schwäne zu beobachten.
Schließlich gehe ich weiter und stehe direkt vor dem Schlosseingang. Wer mag, kann nun eines der schönen Museen im Schloss besichtigen.
In den südlichen Kavaliersgebäuden des Nymphenburger Schlosses befindet sich das Marstallmuseum. Hier gibt es dreihundert Jahre fürstliche Wagenbaukunst zu entdecken. Über vierzig repräsentative Kutschen, Schlitten und Reitzubehör aus der Zeit der bayerischen Kurfürsten und Könige sind im Museum ausgestellt.
Eine Etage höher, Im ersten Stock des Marstallmuseums, wird im Porzellanmuseum die über 200-jährige Geschichte vom 18. bis 20. Jahrhundert der berühmten Porzellanmanufaktur Nymphenburg erzählt.
Das Erwin von Kreibig Museum im Südlichen Schlossrondell beherbergt Bilder des Schwabinger Künstlers und anderer lokaler Maler.
Eines meiner ganz persönlichen Lieblingsmuseen befindet sich im Nordflügel des Schlosses. Im Naturkundemuseum Mensch und Natur erhalten Besucher Einblicke in die Geschichte und Artenvielfalt unseres Planeten. Die Ausstellung ist sehr interaktiv gestaltet, so dass es gerade für Kinder, aber auch für Erwachsene viel zu entdecken und zu erleben gibt.
Da heute so ein wunderbarer Tag ist, spare ich mir den Museumsbesuch für einen Regentag auf und beschließe stattdessen, einen Spaziergang durch den Nymphenburger Park zu machen.
Insgesamt besitzt der Schlosspark eine Fläche von ca. 180 Hektar.
Beim Betreten des Parks hat man direkt einen wunderbaren Weitblick zum Mittelkanal, der den Park durchquert. Für die Romantiker unter uns: seit kurzem werden während der Sommersaison (April bis Mitte Oktober) bei schönem Wetter Gondelfahrten angeboten- ein Hauch von venezianischem Flair in München.
Im Schlosspark kann man gut und gerne einen ganzen Tag verbringen. Denn abseits der Hauptwege gibt es einige, teilweise sehr versteckt liegende, Bauten und Lustschlösschen, wie die Badenburg, die Amalienburg oder den Apollotempel zu entdecken.
Nachdem ich wohl nicht die Einzige bin, die heute den schönen Tag im Park genießen möchte und es mir entlang des Mittelkanals doch etwas zu voll wird, steuere ich auf einen meiner Lieblingsplätze am Pagodenburger See zu. Ich setze mich dort auf eine der Bänke, hänge meinen Gedanken nach und genieße die Ruhe und die Herbstsonne im Gesicht.
Der Park ist denkmalgeschützt und ein Landschaftsschutzgebiet. Die Natur und Ruhe des Parks zieht nicht nur Touristen und Einheimische an, sondern auch zahlreiche Tierarten, wie z.B. Rehe, Hasen, Füchse, Eichhörnchen, Marder, Schmetterlinge und zahlreiche Vogelarten. Dank der vielen Wasserflächen fühlen sich auch Frösche und Libellen im Park sehr wohl. Die Kombination aus goldgelbem Laub und Sonnenschein lässt den Park heute an einigen Stellen wie einen Märchenwald erscheinen.
Nach meinem Päuschen auf der Bank spaziere ich weiter zum nördlichen Ende des Parks. Hier schließt sich der Botanische Garten mit Palmenhaus an den Schlosspark an. Im Schlosscafé am Palmenhaus lässt sich wunderbar in der Sonne bei einem Haferl Kaffee und einem Stück Kuchen pausieren. Für die Hungrigen gibt es hier auch Schmankerl im Biergarten, oder im hellen, freundlichen Lokal. Am liebsten komme ich aber im Sommer zum Frühstücken her.
Tipp: Für die Erkundung des Schlossparks gibt es die kostenlose App “Schlosspark Nymphenburg” der Bayerischen Schlösserverwaltung. Ganz bequem kann man eine der drei vorgeschlagenen Touren durch den Park auswählen und sich während des Spazierganges mit Wissenswertem in Form von Bildern, Texten und Audiodateien zu 23 ausgewählte Stationen informieren lassen.
Da die Stadtrundfahrt durch München eine eigene Haltestelle am Schloss Nymphenburg hat, können Sie ganz bequem aussteigen und nach der eigenen Erkundung die Rundfahrt durch die bayrische Hauptstadt fortsetzen.
Bei Google Maps öffnen
Januar-März, November, Dezember: 6-18 Uhr
April und Oktober: 6-20 Uhr
Mai-September: 6-21.30 Uhr
Die übrigen Parktore werden ½ Stunde früher geschlossen.