München hat mit dem Tierpark Hellabrunn einen besonders schönen Zoo zu bieten. Unsere Autorin Ilka besuchte ihn an einem schönen Frühlingstag.
Frühling ist meine liebste Jahreszeit. Es grünt und blüht überall, die Tage werden wieder länger, Parks und Straßencafés sind wieder gefüllt und der Gute-Laune-Pegel steigt dank der wärmeren Temperaturen.
Auch in der Tierwelt hinterlässt der Frühling und mit ihm die aufkeimenden Frühlingsgefühle seine Spuren: Frühling ist die Zeit der Tierbabies. Und deshalb zieht es mich zu dieser Jahreszeit regelmäßig in den Münchner Tierpark Hellabrunn. Wer mag kann vorab online auf der Homepage des Tierparks schauen, welche Tiere Nachwuchs bekommen haben.
Doch nicht nur im Frühling ist der Tierpark Hellabrunn immer einen Besuch wert. Er liegt ganz idyllisch im Münchner Süden nahe der Isar. Eröffnet wurde der Tierpark bereits 1911. Allerdings hat er eine bewegte Geschichte hinter sich. Denn 1922 musste er für sechs Jahre aufgrund wirtschaftlicher Probleme schließen und wurde erst 1928 als erster Geozoo der Welt wiedereröffnet. Das Konzept: alle Tiere werden nach ihrer geographischen Herkunft im Tierpark angesiedelt.
Aber auch der Zweite Weltkrieg hinterließ seine Spuren: 1944 musste der Zoo seinen Betrieb einstellen. Bei Luftangriffen wurde er stark zerstört und zahlreiche Tiere ließen ihr Leben. Doch der Tierpark konnte bereits 1945 den Betrieb wieder aufnehmen. Allerdings fehlte lange Geld, um die zerstörten Bauten wieder aufzubauen- Provisorien mussten als Unterkunft für die Tiere herhalten.
Dank einer Millionenspende des deutschen Unternehmers Helmut Horten im Jahre 1960 kann der Tierpark nach und nach renoviert und neu aufgebaut werden. Die aktuellsten Neuerungen waren 2013 die Einweihung der 10.000m2 großen Giraffensavanne und 2015 die Eröffnung der Menschenaffen-Anlagen.
Das Ergebnis des Wiederaufbaus ist ein Tierpark, dem daran gelegen ist, Tiere möglichst artgerecht und im Einklang mit der Natur zu halten. So wird beispielsweise der Auer Mühlbach zur Wasserversorgung des Tierparks genutzt. Der Bach fließt durch den Zoo und bietet vielen Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. den Flamingos und Enten, einen natürlichen Lebensraum.
Gut und gerne kann man einen ganzen Tag im Münchner Tierpark verbringen. Am Eingang fällt die Entscheidung zunächst schwer: links geht’s zum Afrika-Bereich mit Giraffen, Erdmännchen und Stachelschweinen, rechts gibt es Bären, Elche und Hirsche zu bestaunen. Doch egal welchen Weg man wählt: es macht Spaß, den Tierpark und die liebevoll angelegten Anlagen zu erkunden.
Seit meiner Kindheit sind die Pinguine für mich das Highlight eines jeden Zoobesuches. Deshalb steuere ich auch direkt auf die Polarwelt zu. Für die tägliche Fütterung um 10:45 bin ich leider viel zu spät dran, aber es ist auch so immer wieder faszinierend zu sehen, wie tollpatschig sich Pinguine an Land bewegen und wie elegant sie durch das Wasser gleiten. Ich könnte stundenlang vor dem Aquarium stehen und die Tiere durch die Panoramascheibe beobachten. Doch auch die anderen Zoobewohner wollen besucht werden.
Gleich nebenan leben Eisbären und Seelöwen. Täglich um 11:30 und 14:30 findet eine Seelöwenshow statt, bei der sich zahlreiche Besucher vor der Polarwelt versammeln. Besonders die kleinen Besucher sind begeistert von der Vorführung der einstudierten Kunststücke und stehen mit offenen Mündern da.
Direkt nebenan werden beim Eisbärentalk um 15:30 spannende Fakten rund um die vom Aussterben bedrohten Raubtiere erzählt.
Neben der Seelöwen-Show und dem Eisbären-Talk gibt es täglich noch eine Elefanten-, Greifvogel- und Tauben-Show zu sehen.
Tiere nicht nur zum Bestaunen, sondern sogar zum Anfassen gibt es beim Tierspaziergang durch den Zoo mit Lamas und Ponys. Tierpfleger führen die Tiere durch den Tierpark, während die kleinen und großen Besucher Fragen stellen und streicheln dürfen.
Auch in der Show-Arena darf gestreichelt werden, denn hier werden jeden Tag um 11:00 Haustiere, wie z.B. Ziegen, Alpakas und Ponys vorgestellt.
Weil so ein Tierparkbesuch ganz schön anstrengend ist, gönne ich mir eine kleine Verschnaufpause im Tierparkrestaurant. Frisch gestärkt geht es danach weiter auf der Erkundungstour. Auf mich wartet noch der ganze afrikanische Kontinent mit Giraffen, Elefanten und Löwen. Auch Australien und die Kängurus fehlen noch.
Nachdem ich Tiere sämtlicher Erdteile besucht habe, bin ich am Ende noch ganz wagemutig und traue mich in die dunkle Fledermausgrotte. Um mich herum flattern die schwarzen Tiere mit ihren breiten Flügeln. Als ich meine Hand ausbreite, setzt sich eine der kleinen, Fledermäuse auf meine Hand und lässt sich sogar ganz kurz streicheln- ein gelungener Abschluss eines schönen Tages im Tierpark.
81543 München
31. Oktober 2016 bis 31. März 2017: 9–17 Uhr
24. und 31. Dezember 2016: 9–16 Uhr