Stadtrundfahrt Nizza – per Doppelstockbus durch die pulsierende Hafenstadt

Die herrliche Hafenstadt Nizza lässt sich ideal mit der Hop-On-Hop-Off-Rundfahrt entdecken. Unsere Bloggerin Bea hat die Stadtrundfahrt durch Nizza ausprobiert und beschreibt ihre Erfahrungen hier im Magazin: 
Ein kurzer Überblick zur Tour: Die Fahrt dauert ca. 1 ½ Stunden (ohne aussteigen), insgesamt gibt es 13 Haltestellen, an denen es unterschiedlich viel zu sehen und zu erkunden gibt. Je nach Interesse und Zeit ist daher das zwei Tages-Ticket – Stadtrundfahrt durch Nizza – 2 Tage –  zu empfehlen, da dieses nicht wesentlich mehr als das Tagesticket kostet und man so zeitlich flexibler ist und von den Orten besser profitieren kann. Des Weiteren ist es möglich an jeder beliebigen Haltestelle der Route ein- und auszusteigen und seine Rundfahrt ganz individuell zu gestalten. Für die Wintermonate solltet ihr allerdings beachten, dass der Bus nur einmal in der Stunde fährt und somit an dem Start/Endpunkt eine „Zwangspause“ entsteht. Durch die Nähe zur Altstadt – Vieux Nice – mit ihren kleinen Gassen, dem Cours Saleya und der Oper, sowie der Promenade und dem Jardin Albert 1er, lässt sich eine Pause aber gut mit einplanen.
Ich habe mich für den Startpunkt der Route entschieden, da ich gerne die gesamte Strecke in Einem fahren wollte. Den Stopp Nr. 8 (Cimiez – Musée Matisse), habe ich dabei für euch näher erkundet, hierzu aber später mehr.
Der Startpunkt ist mit einem Aufsteller markiert und durch den roten Bus, welcher bereits einige Zeit vor Abfahrt dort steht, nicht zu übersehen. Versucht am besten einen Platz oben zu bekommen, die Aussicht ist einfach fabelhaft und dadurch, dass es in Nizza eher selten regnet auch noch sonnig .
Los ging es um den Jardin Albert 1er, vorbei am Platz Massena in Richtung Promenade. Da ich die Tour zum ersten Mal gemacht habe, war es eine ganz neue und tolle Erfahrung, die Stadt aus diesem anderen Blickwinkel zu erkunden. An der Promenade ging es dann vorbei an der Oper und dem sogenanntem Schlossberg. Hier war ich so abgelenkt vom Fotos machen, dass ich eine tief hängende Palme zu spät bemerkt habe…seid lieber etwas achtsam, eine Palme im Gesicht ist nicht so angenehm…zum Glück hängen aber auch nicht alle tief. An dem Wendepunkt zum Hafen hin, dem Platz Rauba Capeu, kann man die ganze Engelsbucht überblicken und das azurblaue Wasser in vollen Zügen genießen (das kann man aber auch überall anders am Wasser 😉 ). Den Hafen entlang ging es dann einen Teil des Hügels Mont Boron hinauf, von dort bietet sich dann ein fabelhafter Ausblick über Nizza, welchen man ansonsten eher selten bei den angebotenen Standtouren hat (wobei gesagt werden muss, dass ich noch nicht an allen teilgenommen habe).

Stets begleitet von interessanten Informationen zu den jeweiligen Orten, nächsten Ausstiegen, geschichtlichen Hintergründen oder Musik passend zur Umgebung, ging es an prächtigen Villen vorbei wieder zurück zum Hafen und weiter zum Platz Garibaldi. Der Platz ist mit seinen aufgemalten Fassaden und Cafés auf jeden Fall einen Besuch wert, an dem Tag war dort sogar ein Flohmarkt aufgebaut. Vorbei am MAMAC, dem Museum für moderne Kunst, ging es dann weiter Richtung Acropolis, einer der Stadthallen hier. Von hier an geht es wieder aufwärts über die Dächer von Nizza, in Richtung Cimiez, einem der nobleren Viertel der Stadt. Falls ihr noch nicht auf die tolle Architektur und Dekoration an den Häusern geachtet habt, solltet ihr das hier unbedingt tun, ein Vorteil, wenn man nun oben sitzt .

Auf halben Wege hat man die Möglichkeit am Chagall Museum auszusteigen, oder eine Station weiter das Matisse Museum zu besichtigen. Auch wenn ich nicht im Museum war, hat sich dieser Halt auf jeden Fall gelohnt. Ich persönlich mag den Park mit seinen unterschiedlichen Facetten zu jeder Jahreszeit. Neben dem Matisse und Archäologie Museum, kann man dort wunderbar Picknicken zwischen all den Olivenbäumen. Von der Haltestelle kommend kann man als erstes die Ruinen der römischen Arenen betreten. Zur damaligen Zeit fasste die Ellipse bis zu 5.000 Zuschauer. Heute kann man sich die Spektakel zwar nur noch vorstellen, aber alleine die Atmosphäre ist bereits eine ganz besondere.
Als ich durch den Park spaziert bin, sind mir Büsten Skulpturen aufgefallen. Auf Fachfrage habe ich dann erfahren, dass es sich hierbei um große Jazzlegenden handelt, Lionel Hampton ist nur einer davon. Das berühmte Jazzfestival von Nizza fand früher im Park Cimiez statt und alle die hier verewigten haben dort gespielt, neben vielen anderen mehr. Und schon hatte ich wieder etwas gelernt.

Am anderen Ende des Parks befindet sich etwas erhöht ein Franziskaner Kloster, ein Teil kann man besichtigen. Erkundigt euch vorher über die Öffnungszeiten, ich stand nämlich vor verschlossenen Türen…Da ich diesen Ort bereits besichtigt habe, kann ich sagen, man bekommt einen authentischen Einblick, wie die Mönche hier gelebt haben. Es sind Schlafkammern und Gebetsräume zu sehen, alle in original Möblierung, sowie viele interessante Informationen über die Lebensweise und Ansichten der Mönche. Die anliegende Kirche ist allerdings meistens geöffnet. Den hinter liegenden Klostergarten kann man auch das ganze Jahr über besichtigen. Ein symmetrischer Garten mit unterschiedlichen Themen. Auf der einen Seite sind sämtliche Arten von Rosen angelegt, vereinzelt blüht hier und dort noch etwas, die Hochsaison ist allerdingt in den Frühlingsmonaten. Zum Ende des Gartens ist ein kleiner englischer Garten zu finden und man hat eine atemberaubende Aussicht über Nizza. [Kleiner Insider-Tipp: Falls ihr die Bustour von einem anderem Halt oder an einem anderen Tag fortsetzen wollt, vom englischem Garten geht ein Fußweg bzw. eine Treppe hinab bis zum Fluss Paillon.] Aber wieder zurück im Park Cimiez, mit seinen Olivenbäumen. Neben der eingangs bereits erkundeten Arena sind noch weitere archäologische Ausgrabungen aus dieser Zeit von einer Plattform zu sehen. Nachdem ich meine Runde abgeschlossen hatte, konnte ich noch einen Kaffee an der kleinen Snackbar in der Sonne genießen, bevor der nächste Bus zur Rundfahrt kam. Ich habe mir für den Halt eine Stunde Zeit genommen, kannte den Park allerdings auch schon und war weder im Museum noch im Kloster. Wenn ihr euch also vielleicht etwas zum Picknicken mitnehmt, kann man dort sehr angenehm 1-2 Stunden verbringen, wenn nicht sogar mehr.

Wieder im Bus ging es die Strecke bis zur Acropolis wieder zurück, dass es sich um den gleichen Weg handelt ist hierbei wenig störend, es gibt so viel zu sehen auf diesem Stück der Strecke. Anschließend geht es entlang des Coulée Verte, dem Park, der den Fluss Paillon bedeckt, bis hin zur Promenade. In Richtung russischer Kathedrale kommt man an dem berühmten Hotel Negresco und der Villa Massena vorbei. Der Halt am Bahnhof ist wohl eher ein praktischer Halt, auch wenn dieser schön anzusehen ist. Hiernach geht es an dem ins Auge stechenden Postgebäudes wieder zurück zur Promenade, weiter zum Endpunkt.
Mir persönlich hat die Tour sehr gut gefallen, mit den vielen Hintergrund Informationen, sei es zu Gebäuden oder Historisch, stets begleitet von angenehmer Musik, welche oftmals passend zu den Orten selbst war. Ich fand die Tour hat einen noch höheren Wert, wenn man oben sitzt, vor allem wenn man Nizza bereits kennt, bekommt man so einen ganz anderen Blick auf die Stadt. Um ganz von diesem Angebot zu profitieren, erkundigt euch am besten vorher, welche Haltestellen euch interessieren und was in der Umgebung noch zu besichtigen ist. Viel Spaß bei eurer Reiseplanung, sobald ihr gerade dabei seid.

 

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