Die Dresdner Semperoper gehört zu den bekanntesten und den eindruckvollsten Gebäuden der Dresdner Innenstadt. Grund genug ihr einen genauen Besuch abzustatten. Unser Redakteur Stephan hat die Führung von Stadtrundfahrt.com in das Innere der Oper mitgemacht.
Wer die Stadtrundfahrt durch Dresden macht, kann zusätzlich jeden Tag eine Führung durch die Semperoper machen. Schnell ist das Online-Ticket gebucht und mein Platz bei der Führung reserviert. Eine Viertelstunde vor Beginn tausche ich das Ticket bei einem Mitarbeiter der Dresdner Stadtrundfahrt am Theaterplatz um.
Wenige Minuten danach wird unsere Gruppe direkt an den Eingang des Operngebäudes geführt und ohne weiteres Anstehen und Wartezeit können wir mit unserem Gästeführer eintreten. Sehr praktisch. Die Garderobe kann nun direkt kostenfrei abgegeben werden.
Die eigentliche Führung beginnt mit einer Vorstellung des Gästeführers, dem man vom ersten Moment die Liebe und den Stolz zur historischen Arbeitsstätte anmerkt.
Im Erdgeschoss gibt es dann vor allem eine Geschichtsstunde. Wir stehen schon im dritten Bau der Semperoper. Der ursprüngliche Bau Sempers brannte 1869 ab, der zweite Bau wurde durch die Bombardierung Dresdens 1945 schwer beschädigt und brannte schließlich zu großen Teil aus. Mit historischen Bildern untermalt unser Gästeführer die interessanten Fakten. Nach dem Wiederaufbau zu Zeiten der DDR konnte 1985 schließlich die heutige dritte Semperoper mit einer Vorstellung des „Freischütz“ wiedereröffnet werden.
Wir werden nun in das obere Rundfoyer geleitet. Wie schon im unteren Bereich der Oper ist auch hier der Anblick der Wände spektakulär, auch die Kronleuchter können begeistern. Zunächst aber werden wir über den Theaterplatz informiert. Dieser wird auch als klingender Platz bezeichnet. Besonders beeindruckend ist das Zusammenspiel der verschiedensten Architekturzeitalter, die man an den Gebäuden rund um den Platz betrachten kann. Die barocke Hofkirche oder die Sempergalerie in Neorenaissance-Stil sind nur zwei der historischen Stätten, die man entdecken kann.
Zurück aber zur Semperoper. Uns wird erzählt, dass hier früher auch Theater gespielt wurde, es sich heute aber nur noch um Musik dreht. Opern, Operetten, Broadwaymusicals, Ballett und Symphonieorchester sind aber wohl auch genug Stoff, um dieses Haus zu füllen. Von den knapp 60 Standardopern, die weltweit existieren, wurden nahezu alle schon hier aufgeführt. Besonders ist auch die Sächsische Staatskapelle. Das Hausorchester der Semperoper gehört zu den weltweit führenden Orchestern und hat Tradition seit 1548. Kein anderes Orchester hat so eine lange Zeit dauerhaft existiert und gespielt. Wir erfahren von den heutigen 800 feste Angestellten der Oper, 400 davon sind Künstler. Es wird betont, dass es eine sehr bunte und internationale Truppe ist.
Außerdem bekommen wir hier im Rundfoyer auch noch eine Lehrstunde über die Beschaffenheit der Wände und der Decken. Wir bekommen Kassettendecken, falsche Säulen und Stukkateurmarmor gezeigt.
Nun geht es in das Herzstück des Opernbaus, den großen Saal. Dieser wurde vor wenigen Wochen noch frisch saniert und kann erst jetzt wieder betreten werden. Wir nehmen in den ersten Reihen Platz und staunen. 1300 Sitzplätze fasst der Saal, der nach dem Zweiten Weltkrieg nachhaltig verändert wurde. Früher war er in Form eines Vierecks, daher gab es bessere und schlechtere Plätze. Nun sitzen wir in einem Oval, im Stil eines Amphitheaters. Dies war auch eher die ursprünglich Idee des Baumeisters Semper, welche aber vom damaligen König abgelehnt wurde.
Laut unserem Gästeführer sagte sogar Maximilian Schell einmal: „Der Dresdner Opernball ist schöner als der Wiener.“
Nach einer äußerst interessanten Führung über 45 Minuten können nun noch persönliche Fragen an den engagierten Leiter der Tour gestellt werden, bevor wir uns mit einem weiteren Blick in den pompösen Saal verabschieden.
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